Auteur Topic: Die Eule, Ratingen  (gelezen 7454 keer)

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Offline Rivera

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Die Eule, Ratingen
« Gepost op: 18 december 2016, 09:47:13 »
HP: http://dieeule.de/

Clubber auf Abwegen: beswingt in der Eule

Als Abwechslung zum tristen Saunacluballtag war diesmal ein Swingerclubbesuch angesagt. Gemeinsam mit meiner Tagesabschnittsgefährtin schlug ich kürzlich an einem Samstag gegen 20 Uhr in der Eule auf. Für mich nach dem Beverly in Solingen (leider im November 2014 abgefackelt) die zweite Swingererfahrung. Motto des Abends war “Saturday Night Fever”. Zugelassen sind Paare (100 €) und Singledamen (25 €); Einzelherren und professionelle Damen haben keinen Zutritt in der Eule.

Den fälligen Paarpreiseintritt entrichtet und ab ging’s zunächst in die Umkleide, wo die Sachen paarweise in einem (ausreichend großen) Spind verstaut werden müssen. Im passenden Swingeroutfit (hehe, eher konservativ im Vergleich zu einigen schrillen Gestalten; leider wird der Bauchansatz durch das enganliegende Shirt unvorteilhaft betont, da sind die Saunaclub-Bademäntel schon wesentlich pragmatischer ;D) ging’s auf Erkundungstour.

Die alteingesessene Eule verströmt ambientemäßig zweifellos noch das Flair der 80er, ungeachtet dessen alles tiptop sauber und gepflegt. Der Club ist teilweise verwinkelt, insbesondere im Kellergeschoss. Dort befinden sich neben den Wellnessbereichen mit Hallenbad, Sauna und komplett renovierten Duschen auch die großen und kleineren/intimeren Spielwiesen sowie eine FKK-Bar. SM-Zimmer, Hundehütte, Darkroom und Gynstuhl dürfen natürlich auch nicht fehlen. Mit meinem chronisch unterentwickelten Orientierungssinn anfangs ein schwieriges Unterfangen, sich die verzweigten Wege zu merken, das dauerte schon eine geraume Zeit.

Sodann wurde jedoch zunächst zielsicher der Essbereich angesteuert, um sich für die kommenden Aktivitäten zu stärken. Die Verpflegung in kalt-warmer Buffetform absolut top, ein Eldorado für Buffetfräsen. Zentrale Anlaufstelle ist die quadratförmige Theke, angrenzend an den großräumigen Discobereich. Sämtliche vorhandenen alkoholischen Getränke, auch z. B. Whisky und Prosecco, sind im Eintritt enthalten. Musik in der Disco in Samya-Abendlautstärke, mehr so 80er und 90er-Mucke, aber auch aktuelle Scheiben. Überaus freundliches Servicepersonal (natürlich auch im Swingeroutfit). Schon interessant zu beobachten, wieviele interessierte Blicke meine Begleitung auf sich zog; zum Leidwesen einiger blieb sie unbeeindruckt.

Nun wurde es Zeit für den ersten Poppgang in den unteren Gemächern. Auf einer der größeren Spielwiesen lagen drei Pärchen in Reih und Glied und wir gesellten uns hinzu. Kontakt von fremder Haut wurde zwar freundlich und liebevoll gesucht, aber von uns genauso freundlich abgelehnt. Klar, zusätzliche Gaffer sind nie zu vermeiden, aber das gehört ja auch in einem Swingerclub irgendwie dazu.

Mir war die pulsierende Erotikdisco-Atmosphäre im rappelvollen Beverly noch gut in Erinnerung. Damit hatte die Stimmung an dem Eule-Samstag nicht viel gemeinsam, lediglich 30 Pärchen verloren sich in dem doch ziemlich weitläufigen Club. Dem Vernehmen nach soll es jedoch an anderen Samstagen um einiges voller sein.

Gegen Mitternacht wurde es in den Spiellandschaften etwas lebhafter. Nach einer ausgedehnten und ungestörten Abschlusspopprunde (höchst angenehm, mal nicht die Uhr im Hinterkopf zu haben) noch einen Absacker und dann die Biege gemacht.

Fazit:
Trotz mäßiger Gästezahl und verbesserungswürdiger Stimmung ein interessanter Ausflug in die Swingerszene, der sicher in absehbarer Zeit wiederholt werden wird, zur Horizonterweiterung vielleicht in einem anderen Club. In der näheren Zukunft gebe ich jedoch wieder dem gewohnten Bademantel den Vorzug. 8)